Lymphdrainage
Die
Lymphdrainage ist eine spezielle Massageform nach Dr. Vodder mit
systematischer Anordnung und rhythmischer Folge von Drehgriffen,
Schöpfgriffen, Pumpgriffen sowie stehenden Kreisen und weiteren
Spezialgriffen. Sie dient nicht der Lockerung und Entspannung der
Muskulatur, sondern sie soll den Abtransport der Lymphflüssigkeit aus
den Körpergeweben fördern. Die Behandlung erfolgt bei Masseuren oder
Physiotherapeuten, die eine entsprechende Weiterbildung absolviert
haben. Neben dieser manuellen Form gibt es auch eine apparativ
durchgeführte Lymphdrainage, bei der durch rhythmisch arbeitende
Druckmanschetten um den Arm oder das Bein der Lymphstrom angeregt werden
soll.
Wie wirkt die Therapie? Blutplasma
sickert durch feinste Blutkapillaren ins Gewebe und umspült dort die
Körperzellen. Nach dem Durchtritt durch das Gewebe sammelt sich ein
Teil dieses Gewebswassers als "Lymphe" in den Lymphbahnen. Diese leiten
den Flüssigkeitsstrom aus den Armen und Beinen zurück in das Zentrum
des Körpers und münden schließlich wieder im Blutgefäßsystem. Die
Lymphe durchfließt auf ihrem Weg Lymphknoten, die Bakterien, Viren,
Zelltrümmer und anderen Abfallstoffe aus der Flüssigkeit
herausfiltrieren.
Bei
Verletzungen oder Operationen werden die Lymphbahnen häufig
unterbrochen. Der Rückfluss der Lymphe aus den Geweben ist dann
behindert, und es können sich Lymphstauungen in Form von Schwellungen
und Ödemen bilden. Sehr häufig ist dies beispielsweise nach
Brustkrebsoperationen der Fall, bei denen den Patientinnen die
Achsel-Lymphknoten entfernt wurden. Viele Patientinnen klagen nach der
Operation über Schwellungen im Arm- und Schulterbereich, die die
Bewegungsfähigkeit stark einschränken. Ödeme können jedoch auch durch
eine angeborene Schwäche der Lymphgefäße entstehen.
Der
Therapeut versucht, durch spezielle Massagegriffe entlang der
Lymphbahnen den Abfluss der Flüssigkeit zu beschleunigen und so die
Ödeme zurückzubilden. Die Lymphdrainage wird in der Praxis selten als
alleinige entstauende Maßnahme eingesetzt. Hinzu kommen meist eine
Kompressionsbehandlung (Bandagen, Stützstrümpfe) und Krankengymnastik sowie hautpflegerische Maßnahmen.